HOMEPAGE / JANNULIS TEMBRIDIS

Ausstellung "Mythen und Sagen", 1992

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Ausstellung Mythen und Sagen , 1992
Ausstellung Mikrokosmos , 1998
Ausstellung 2000 en Colombia , 2000
Ausstellung Skulpturen in der Klosterruine , 1995

 

Text in der Einladung zur Ausstellung "Mythen und Sagen", 1992, Galerie am Parkhaus, Treptow

Tembridis galt als Exot und Leichtfuss unter den Ostberliner Bildhauern.

Tatsächlich hat er abseits von weit verbreiteten Floskeln ein Werk geschaffen, das bestimmt leichtfüssig
aber keinesfalls oberflächlich ist.

Von Anfang an wehrt er sich gegen einen Herrschaftsanspruch des grossen Gefühls und Ernstes.

Pedantische Regelbildungen, Exerzitien am Stein sind ihm unverständlich, eigentlich unangenehm.
Fuer ihn besitzt jede Figur ihr eigenes Mass.

Schon deshalb arbeitet Tembridis nicht an Monumenten nur fuer die Ewigkeit. Die Feier von Andacht und Hoheit skulptureller Meisterschaft verlegt er in spielerischen Phantasien und intelligente Schelmereien.

Ironie und Witz gründen auf geistiger Genauigkeit und sparsamer Karikatur.
Gesten sind nicht Pose, sein Handwerk nicht Raffinesse.

Zeitlosigkeit von Plastik sammelt sich nicht - wie oft angestrebt - in der einzelnen Figur, sondern ist Ausgangspunkt seiner künstlerischen Arbeit.

Ideen werden nicht monolithisch gegossen. Sie reifen im "Bevölkern" von Räumen.
Flexibilität statt Administration. Dynamik statt Statik.

Griechische Kultur und Tradition bleiben in Form und Mass transparent - nicht Idol, mehr als Umgangsform.

Der antike Koloss lastet nicht auf Tembridischen Stein und Ton.
Er erweist sich vielmehr als umgänglicher Zeitgenosse. Sagen und Mythen entstehen in der Gegenwart.

Dr. Ute Tischler, Berlin, Aug. 1992

 


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